Was ist Mind/Body-Medizin?
und als Download: Was ist MindBody Medizin.pdf
Mind /Body-Medizin wird von mir in meiner Hausarztpraxis schon lange angewandt und zeigt besonders bei chronisch Kranken gute Erfolge.
Was Mind/Body- Medizin genau für Patient*innen bedeutet oder sein kann, zeige ich ganz konkret und umsetzbar auf www.wellbeingHamburg.de. Vermehrte Nachfragen und fachliches Interesse an der Wissenschaftlichkeit und dem Gesundheitsverständnis der Mind/ Body-Medizin veranlassen mich die Wurzeln dieser Medizin aufzuzeigen.
Die Mind/Body-Medizin entwickelte sich im 20 Jhd. in den USA und etablierte sich in den letzten 2 Jahrzehnten in Deutschland.
Inzwischen gibt es viele universitäre Kliniken, die nach der Mind/Body-Medizin stationär und ambulant ihre Patient*innen versorgen. Hier ist es inzwischen selbstverständlich, dass schulmedizinischer Standard mit Mind/Body-Medizin und CAM (=wissenschaftlich fundierte Complementäre Alternative Therapien) sich sinnvoll zu einer Integrativen Medizin , CIM (= Complementäre Integrative Medizin), ergänzen.
In der Mind/Body-Medizin sehen wir den*die Patient*in als individuelle Person im Mittelpunkt unseres ärztlichen bzw. therapeutischen Handelns und seiner*ihren individualisierten Behandlung.
Ein untrennbarer Zusammenhang besteht zwischen körperlichen Erkrankungen, Emotionen, Stress und dem sozialen sowie beruflichen Umfeld. Krankheiten sind oft weder monokausal noch lassen sie sich monokausal therapieren.
Die Mind/Body-Medizin mit ihren Lebensstilmodifikationen hat inzwischen eine wichtige Bedeutung in der Präventionsmedizin erlangt: Wir nutzen die Erkenntnisse dieser ganzheitlichen Medizin in den verschiedenen Präventionsarten, z.B. um durch einen gesunden Lebensstil Krankheiten zu vermeiden, Krankheitsprogredienz zu verhindern und in Rehabilitationsmaßnahmen zur Wiederherstellung von Gesundheit und Eingliederung in den Alltag. Auch zeigen viele Studien einen epigenetischen Einfluss der Mind/Body-Medizin auf zukünftige Krankheitsmanifestationen bei erblicher Vorbelastung.
Vorstellung einiger Vorreiter der Mind/Body-Medizin:
Aaron Antonovski: ein Medizinsoziologe, der im letzten Jahrhundert ein Gesundheitsverständnis, in dem jede*r Einzelne Fähigkeiten zur Entwicklung und zum Erhaltungsprozess von Gesundheit hat, prägte. Es geht darum, Fähigkeiten zur Bewältigung der Umstände einer Situation und Krankheit zu entwickeln, zu nutzen und vorhandene individuelle Ressourcen zu stärken. All das findet sich im Begriff der Salutogenese wieder.
Dean Ornish: ein 1953 in den USA geborener Kardiologe, der viel über Herzerkrankungen forschte. Er stellte u.a. in einer Lifestyle Herzstudie fest, dass Stressmanagement, Bewegung, vegetarische Diät, Yoga und Meditationstechniken zum Rückgang von koronaren Herzerkrankungen führen. Er ist einer der wichtigsten Pioniere in der Präventionsmedizin und somit auch in der Mind/Body-Medizin.
Jon Kabat Zinn: ein 1944 in den USA geborener Molekularbiologe, der den Einfluss von Stress und Angst bei Krankheiten herausarbeitete. Er sah einen Zusammenhang zwischen Geist und Körper sowohl im Krankheitsgeschehen als auch in der Heilung.
So entwarf er spezielle Achtsamkeitsprogramme für chronisch Kranke mit Schmerzen, deren Beschwerden unter anderem durch Stress verursacht wurden. Er prägte das Gesundheitswesen weiter durch seine „Stress Reduction Clinic“, das Center for Mindfullness in Medicine, Health Care and Society. und etablierte 8 wöchige MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction ) Kurse. Achtsamkeitsmeditationen, Aufmerksamkeitsübungen und Hatha-Yoga sind dabei elementar.
Nach dem oben beschriebenen Modell der Salutogenese nach Antonovski und der Vorstellung obiger Mind/Body-Medizin Pioniere hat jede*r Einzelne aktivierbare Selbstheilungskräfte und Ressourcen, die zu seinem*ihrem eigenen Wohlbefinden beitragen können. Jede*r kann selbst diesen positiven Einfluss durch Bewegung, Ernährung, Entspannung, Work-Life-Balance und Achtsamkeit nutzen.
Fazit: Die Mind/Body-Medizin fokussiert diese Reaktivierung der individuellen Ressourcen und der Selbstheilungskräfte. Somit wird ein gesundheitsorientierter Lebensstil mit mehr Selbstwahrnehmung und Selbstfürsorge für mehr Lebensqualität, Wohlbefinden gefördert –besonders bei chronischer Erkrankung.
Dieses Ziel unterstützen wir als Fachärzt*innen für Komplementärmedizin durch ein ausführliches ganzheitliches Erstanamnesegespräch, in dem wir den*die Patient*in als „Persona“ mit dem gesamten Umfeld und Krankheitserleben kennenlernen. Nach erfolgter fachärztlicher Diagnostik/Analyse erstellen wir gemeinsam ein für ihn*sie individualisiertes, personalisiertes Therapiekonzept.
In dieser partnerschaftlich partizipierten, individualisierten Medizin sind Behandlungskonzepte wie Naturheilverfahren, Akupunktur, TCM, Entspannungsverfahren, Achtsamkeitstechniken und Ernährungsberatung gleichberechtigt neben einer auf den „S3 Leitlinien“ basierenden Schulmedizin. Somit bieten wir dem*der Patient*in das Beste an Medizin und Therapien aus 2 Welten an.
Ergebnis dieser ganzheitlichen Medizin ist ein in die Therapie einbezogene*r Patient*in, der*die mehr Zufriedenheit erlangt. Dies ist elementar wichtig für die Patient*innen und vor allem chronisch Kranke mit erhöhtem Stresslevel. Bei ihnen verbessern sich durch Mind/Body-Medizin Therapien mit Stressverarbeitungstechniken der Krankheitsverlauf, die Krankheitsprognose und somit die Krankheitsbewältigung.
Was hat nun WellbeingHamburg mit Mind/Body- Medizin zu tun?
Als niedergelassene Fachärztin für Allgemeinmedizin mit dem Schwerpunkt Integrativer Medizin, Mind/Body-Medizin und Spezialistin für Komplementärmedizin betreue ich Patient*innen hausärztlich und bin Gatekeeperin (hausärztliche Lotsin) z.B. für weitere Diagnostik und Therapie in fachärztlichen Schwerpunktpraxen.
Bei neuen Patient*innen führe ich zum Kennenlernen ein ausführliches Anamnesegespräch, Untersuchung und weiterführende naturheilkundliche Diagnostik wie z.B. Stuhlflora- Mikrobiom-Diagnostik durch.
Anhand der Untersuchungsergebnisse schlage ich individualisierte Therapiemöglichkeiten vor. Oft sind es ordnungstherapeutische Maßnahmen wie Bewegung, Entspannung, gesunde Ernährung und Selbsthilfe aus der CIM (= Complementäre Integrative Medizin) für einen gesünderen Lebensstil, für mehr Lebensqualität und somit mehr Wellbeing. Konkret könnte es eine Ernährungsumstellung nach ärztlich begleitendem Heilfasten ergänzt mit einer Darmsanierung sein. In der langfristigen hausärztlichen Patient*innenbetreuung biete ich gerne bei akuten Erkrankungen Phytotherapie mit westlichen Tees oder TCM Teerezepturen an.
Manchmal bedarf es zum Stressabbau lediglich einfacher Selbsthilfetipps wie Wickel oder Teilbäder aus dem vielfältigen Angebot der Naturheilverfahren. So lernt der*die Patient*in selbst zuhause für sich zu sorgen und unabhängig von anderen im Alltag mal kurz zu entspannen. Hilfe zur Selbsthilfe! In kleinen Schritten erlangt der*die Kranke so nicht nur Linderung, sondern auch Eigenverantwortung zurück, die wiederum zur Krankheitsbewältigung beiträgt.
Die Patient*innen entscheiden, was sie von den Mind/Body-Medizinangeboten wann und wie umsetzen bzw. anwenden möchten. Sie können es alleine, mit Freund*innen, in Ihrer Familie oder in meinen Mind/Body-Medizin Kursen in meiner Praxis ausprobieren, umsetzen oder intensivieren.
In den Kleingruppenkursen über 8 Wochen unterstützen und motivieren sich die Patient*innen gegenseitig, die Gruppenenergie trägt sie. Manche Patient*innen haben auch eine geringere Hemmschwelle, hier Entspannungsübungen auszuprobieren, als in Einzelstunden bei der Ärztin. In dem mehrwöchigen Kurs lernen die Teilnehmer*innen Handwerkszeug sowohl zur Linderung ihrer Beschwerden als auch zur Entspannung und Selbstfürsorge kennen und sie im Alltag zu verinnerlichen.
Durch dieses Praxisangebot entstand reger Austausch mit ärztlichen Institutsleiter*innen in der Versorgungsforschung und Kliniken. Es wuchs der Impuls, Gedanken und Verfahren der Salutogenese für chronisch Kranke leicht zugänglich zu machen und Angebote für mehr Wohlbefinden/Wellbeing den Patient*innen anzubieten. Denn leider ist viel zu selten in der Arztpraxis Zeit, um auf die Lebensqualität bzw. das Wohlbefinden der Patienten einzugehen oder konkrete salutogenetische Therapievorschläge dem*r Patient*in mitzugeben. Alle noch so guten Vorschläge sollen ja für den*die Patient*in sinnhaft, verstehbar und vor Ort praktikabel und am besten in Ruhe nachzulesen sein.
So entstand eine Sammlung wichtiger Informationen zur Mind/Body-Medizin und Listen möglicher Hamburger Präventionskurse für Bewegung und Ernährung.
Zudem baute ich als Allgemeinärztin und Gatekeeperin ein Netzwerk meiner CAM Therapeuten für Mind/Body-Medizin in Hamburg auf. Uns allen ist der Wunsch gemeinsam, eine ganzheitliche Mind/Body-Medizin den Patient*innen hier in der Metropolregion anzubieten und für Lebensqualität und Wellbeing zu sorgen.
Jede*r Netzwerk Partner*in ist CAM Spezialist*in in seinem*ihrem Fach und durch unsere verschiedenen Therapieangebote wie Mind/Body-Medizin Kurse, Iyengar Yoga, klassische Traditionelle Chinesische Medizin, NADA Akupunktur und vegane Kochkurse können wir den unterschiedlichsten Patient*innen etwas für sie passendes zur Salutogenese anbieten: Wir freuen uns auf Sie, schauen Sie rein: www.wellbeinghamburg.de, www.dr-buttgereit.de
Bei Fragen zu Literatur und zu stattfindenden MBM Einzel-oder Gruppenkursen kontaktieren Sie mich gerne. Zudem finden Sie weitere Infos auf den oben genannten Seiten.
© Dr. Ute Maria Buttgereit, Fachärztin für Allgemeinmedizin und CIM